Teufelsleib – Andreas Franz

Ich bin schon vor vielen Jahren eher zufällig auf Andreas Franz gestoßen, damals gab es nur die Reihe um Julia Durant. Als ich mit den Bänden up to date war gab es irgendwann die neue Reihe um Peter Brandt.
Die fesselte mich zwar nie so sehr wie die um Durant aber lesen musste ich sie dennoch immer sofort :D.

Teufelsleib sollte eigentlich schon im Oktober rauskommen und ich war voller Vorfreude im Buchladen um meinen Gutschein in ein Buch umzusetzen, da hieß es „kommt erst in 3 Wochen“ :(. Das war besonders doof weil Andreas Franz aus eben diesem Buch auf der Buchmesse lesen sollte und ich mir gerne ein Autogramm darauf mitgenommen hätte und es im Zug dann lesen könnte.
Naja, das hat leider nicht geklappt – auch Andreas Franz hatte zum Vorlesen nur seine Druckfahne weil noch kein gebundenes Exemplar existierte.

Nachdem ich den letzten Band „Mörderische Tage“ – aus der Durant-Reihe – einen der besten von Franz fand hatte es „Teufelsleib“ aber natürlich ziemlich schwer.

Inhalt:

Kommissar Peter Brandt ist gerade aus einem Kurzurlaub mit seiner Freundin, der Staatsanwältin Elvira Klein, zurück, als er mit einem besonders seltsamen Mordfall konfrontiert wird. Am Mainufer in Offenbach wird eine Hausfrau tot aufgefunden. Das Merkwürdige daran: In ihrer Hand hält sie einen Olivenzweig, und in ihrem Mund findet man eine Olive und eine Taubenfeder. Sehr schnell stößt der Kommissar auf das Geheimnis der Toten: Sie ging offenbar einem äußerst lukrativen Nebenerwerb nach, genau wie zwei weitere Frauen, die in den letzten zwölf Monaten ermordet wurden. Peter Brandt betritt eine Welt aus religiösem Fanatismus, Gewalt und Rache.

Wie immer empfand ich auch dieses Buch irgendwie langweiliger als die der Durant-Reihe. Ich weiß nicht warum aber Frau Durant ist für mich irgendwie „echter“ im Gegensatz zu dem langweilig wirkenden Brandt.
Der Fall war nicht schlecht auch wenn für mich das Ende etwas plötzlich kam während sich die Geschichte im Vorfeld sehr zog. Es wurden einige Themengebiete angerissen aus denen man sicher auch eigene Stories hätte machen können. Auf mich wirkte der Themenmischmasch von Huren, Kirche, Misshandlung, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit, Erkrankung der Partnerin oft etwas zu viel, da hätte ich mir ab und an etwas weniger gewünscht.
Auch die Beziehung zwischen der Staatsanwältin Elvira Klein und Peter Brandt wurde mir zu oft zu detailliert beschrieben, ebenso wie die Probleme mit der Exfreundin und Gerichtsmedizinierin. Die Probleme der beiden braucht man mir nur 1mal beschreiben und nicht bei jedem Aufeinandertreffen der beiden erneut auswalzen. Auch die Vollkommenheit der Beziehung zwischen Brandt und Klein muss für meinen Geschmack nicht alle 10 Seiten (gefühlt) erneut detailliert beschrieben werden – schließlich will ich keinen Liebesroman lesen.
Dafür wurden Brandts Töchter wohl eher zu Randfiguren die zwar erwähnt werden aber genauso gut auch einfach hätten unerwähnt bleiben könnten – schade irgendwie, zumal die in der Pubertät ja eher mehr als weniger Probleme machen dürften.
Auch die einst so bissige und unnahbare Staatsanwältin wird plötzlich zu einem zahmen, eher zahnlosen, Lamm das nur noch reagiert statt zu agieren und sich im Schatten von Brandt durch das Buch schleppt – auch schade darum, ich mochte die andere Elvira lieber.
Vielleicht ändert sich das ja wieder wenn Brandt einen echten Partner bekommt, so dass dieses eher unrealistische Spielchen Brandt rennt entweder alleine durch die Gegend oder mit Frau Staatsanwalt im Schlepptau vielleicht endlich beendet ist.

Die Menschen die dann für den Täter eine Rolle spielen blieben über das gesamte Buch zu blass und wurden mir zu oberflächlich behandelt, auch am Ende so dass ich ihnen gegenüber überhaupt keine Gefühle entwickeln konnte, auch da bleibt mir nur zu sagen schade, denn der Fall hätte echtes Potential gehabt.

Zum Glück erwarte ich von der Brandt-Reihe weniger als von der Durant-Reihe und so hielt sich meine Enttäuschung in Grenzen, das war aber auf jeden Fall nicht der beste Franz auch wenn er durchaus lesbar ist und auch irgendwie spannend war. Ich bleibe dennoch etwas unzufrieden zurück.

Vielen Dank aber für das Ausleihen!

Das Buch ist im Knaur-Verlag erschienen, die Covergestaltung ist an die anderen aus der Brandt und auch Durant-Reihe angelehnt (die mir gut gefällt) und ich warte nun schon auf den neuen Franz, der hoffentlich wieder ein Durant-Band wird, wahrscheinlicher ist aber wohl ein Hardcover der Kieler Truppe vermute ich mal.

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