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2. Tag der Buchmesse, Donnerstag

Der Mobserv war gebucht, der Tagesplan sah folgendermaßen aus:
10:30 Uhr Ferdinand v. Schirach, ARD-Bühne
11:15 Uhr Sind wir nicht alle ein bisschen Ego v. Precht, Halle 4.1 B139
12 Uhr Flattr und die Buchbranche, Halle 4.0 D1352
13 Uhr Web 2.0 in der Buchbranche
(bei beiden Vorträgen war ich mir gar nicht sicher ob ich da als „Normalo“ reindurfte)
13-14 Uhr Sebastian Fitzek am Droemer Knaur Stand
13:30 Uhr Zoran Drvenkar „Du“, Halle 4.1 Q561
14 Uhr Lesung Studentenleben, Lesezelt
14:15 Uhr Twittagessen „Aubergine“
16 Uhr Lesung Oliver Rohrbeck, Halle 3.0 F365

Ein wunderbarer Tagesplan mit vielen Terminen de ich gerne sehen wollte.
Allerdings war mir beim Aufstehen morgens um 6 schon so übel, dass ich den Messetag kurzerhand strich und mich beim Mobserv via Mail abmeldete.
Als es mir später besser ging wäre ja das rechtzeitige Vormelden eher schwierig gewesen und so fiel der Messetag für mich ins Wasser 😦
Ich nutzte ihn dann um meinen Muskelkater mit meinem Heizkissen zu pflegen so dass er freitags wieder weg war.

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Fotos 1. Tag der Buchmesse, Mittwoch

So, weil der andere Beitrag ja so elend lang ist und ich ja immer noch nicht weiß wie man da so ne „weiterlesen“ Verlinkung hinbaut pack ich die paar Bilder einfach in einen extra Artikel.

Mein erstes Foto ist von dem Blauen Sofa und Roger Willemsen, da der ja schon sprach hatte ich natürlich keine Platzauswahl mehr und so stand ich anfangs noch recht gut in der 2. Reihe (zwar sehr schräges Blickfeld) und die Fotografen standen noch nicht direkt vor mir, später änderte sich das leider und ich sah nur noch Hinterteile oder mit Verrenkungen zwischen Beinen durch :/
Da war noch gute Sicht auf Roger Willemsen
Wer mich schon immer sehen wollte 😉 Die Pfeile markieren wo ihr mich findet *G*

Wie gesagt, die Sicht war nicht ganz so berauschend…

Als nächstes war ich an der ARD Fernsehbühne, dort war die Sicht dann so:

Dank den schrägen Tischbeinen, der Stufe und den dicht gestellten Hockern hat man als Rollstuhlfahrer von der Seite 0 Chance mal gut zu sehen…
Die Bühne kann man aber da vorne erahnen:

Und das war dann die mein Stellplatz als Till Brönner auf der Bühne war 😦

hübsch der Till hm? 😉

Mit ein bisschen mehr verrenken konnte ich dann immerhin Till tatsächlich mal sehen:


Lange hielt ich die Verrenkungen dann aber nicht durch, es tat weh – also weiter Kamera und Rücken angekuckt (und gegen Ende setzte sich dann auch noch eine Frau auf einen bisher freien Hocker und ich konnte eh nix mehr sehen).

Danach gabs den Beinahezusammenstoß mit Glööckler, den hab ich dann auch noch geknipst

Und dann begegnete ich dem wahrgewordenen Traum – das Regal von Droemer Knaur, allerdings zeigt das Bild nur 1 Teil davon (eigentlich besteht es aus 2 solch halbrunden Riesenteilen) und geht auch nach rechts noch etwas weiter.


Hier nochmal ein Bild mit beiden Regalen, beide sind innen und außen mit verschiedenen Büchern bestückt

Das Bild der beiden Regale ist vom Rowohlt Stand aus gemacht und dort sah ich auch noch Sascha Lobo
(Bild ist mit dem Handy gemacht, fand ich irgendwie passender fürs Web 2.0 *fg*)

Und der letzte Termin war dann wieder Till Brönner, diesmal bei der FAZ, da saß ich dann in der 1. Reihe nd wollte Herrn Brönner nicht so direkt das Gesicht vollblitzen.

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Pauschalisieren? Ja? Nein? Vielleicht?

Heute war der 3. Tag der Buchmesse – für mich der 2. an dem ich dort war und über den restlichen Tag werde ich nach morgen abend schreiben (denn das wird wohl mein letzter Buchmessetag werden).
Eines meiner heutigen Highlights war auf jeden Fall Sebastian Fitzek auf dem „Blauen Sofa“ des ZDF, ich liebe die meisten von Fitzeks Büchern und fand ihn immer äußerst sympathisch in Lesungen/Interviews, so war das um 13:30 natürlich ein Pflichttermin.
Eher zufällig hatte ich gesehen dass danach Thilo Sarrazin auf dem Sofa sitzt und hatte mir überlegt mir zumindest mal so lange anzuhören was er sagt bis es mir zu arg wird.
Das war der Plan.
Ich bin recht früh schon zum Sofa und Reinhold Messner sprach noch über sein Buch, hieß glaub ich „on top“ und nachdem ich dort noch eine schlechte Sicht hatte konnte ich durch die sich leerenden Plätze dann einen recht guten links vor dem blauen Sofa ergattern (direkt unter/vor einer Kamera), nicht bedacht hatte ich dass ich dort eingekesselt bin… das war auch bei Fitzek noch in Ordnung, bei Sarrazin war mir durch zu meinen Füßen sitzende Teenies (die aber sehr höflich fragten – und mal ehrlich ob sie stehen oder sitzen ist unerheblich) und vor allem durch gefühlte 100 Pressefritzen/Fotografen die ich bei andern Sofabesuchen schon als rücksichtlos kennenlernte jeglicher Flucht-/Ausweg versperrt.
Also musste ich bis zum bitteren Ende bleiben – und ganz ehrlich ich wäre am liebsten nach 5 min wieder weg.

Ich bin dort ganz bewusst geblieben weil ich sehen wollte wie der Mensch real wirkt wenn er seine Thesen vertritt, mir war es unvorstellbar das man sich zB so oft widerspricht und in div. Talkrunden wirkte er auf mich ab und an etwas überfordert.

Real wirkte er überhaupt nicht überfordert sondern ganz im Gegenteil, sehr von sich eingenommen, das begann schon damit dass er das Gespräch damit begann in dem er sehr viele Zahlen seiner Auflage in den Raum warf (die Moderatorin hatte gefragt ob er durch sein Buch/seine Thesen bessere Verkäufe provozieren wollte) und dann hieß es da u.a. „es waren so 50.000 Exemplare geplant, im Weihnachtsgeschäft vielleicht auch 75.000“, das wollte er offenbar als kleine Auflage darstellen, dabei hatte ich keine halbe Stunde vorher bei Fitzek gehört das seine ersten Bücher mit einer Auflage von 4.000 Büchern in Druck gingen und geplant waren und er das selbst damals als viel empfand …
Auf mich wirkte Sarrazin in dem Punkt etwas selbstbeweihräuchernd und ich glaubte ihm weder das er die Auflage gering empfand noch dass es ihn wirklich überraschte das mehr verkauft wurde.
Schon da wäre ich gegangen wenn ich gekonnt hätte, weil mir einfach die Art widerstrebte.

Im Laufe des Gesprächs ging es dann u.a. um Taktlosigkeit, die Moderatorin sagte dass in dem Buch ja schon so manches eher taktlos wäre und Sarrazin antwortete ihr darauf dass man gar nicht von Taktlosigkeit sprechen könne, weil man das nicht sagen könne wenn sich etwas auf eine gesamte Gruppe beziehe, das sei dann nicht taktlos, außerdem wenn Dinge korrekt wären könnten sie nicht taktlos sein und wenn man über Dinge spräche für die niemand etwas kann wie z.B. Behinderung (ja er nannte das wirklich) dann könnte man da auch nicht taktlos sein wenn man darüber spricht.
Das ließ mich dann doch nach Luft schnappen und ich ließ mich dazu hinreißen zu sagen „so ein Quatsch, das ist doch ne Lüge“, nicht laut genug das Sarrazin es auch nur wahrnehmen konnte aber es rutschte mir so raus.
Das war auch der Moment in dem ich mir überlegte ob ich es schaffen könnte mit meinem Apfel seinen Kopf zu treffen … es wäre sehr schade um den Apfel gewesen aber ehrlich sowas …. ARGH!
Für mich, mein Denken und mein Wortverständnis ist wenn jemand über eine Gruppe spricht/urteilt nichts anderes als pauschalisieren – aber vielleicht deutet Herr Sarrazin das Wort ja auch anders …
Gegen Ende des Gesprächs sagte die Moderatorin dass sie ihm eben in seiner Schlussfolgerung nicht folgen könne weil er da so pauschalisiere und Sarrazins Antwort war „Ich pauschalisiere nicht“

Ääääääääh?! Kreuzen sie an … ja, nein, vielleicht …

Dann fragte ihn die Moderatorin u.a. noch danach wie er zu der Kritik von Sigmar Gabriel in der Süddeutschen stehe, Gabriel hätte ihn da sehr genau zitiert und sich für die Anleitung zur Menschenzucht bedankt (ich habe den Artikel nicht gelesen daher kann ich nur wiedergeben)- Sarrazin sagte „Dann hat er ein anderes Buch gelesen“
Die Moderatorin sprach nochmals von den sehr üppigen und genauen Zitaten und Sarrazin sagte „Dann hat er falsch zitiert“
öööhm okay …. ich kenn Gabriels Artikel wie gesagt nicht und kann dazu nix sagen, die Argumentation an sich fand ich allerdings schon etwas … hmm … einfach…

Die Moderatorin zitierte dann eine, von mir recht lang empfundene, Passage aus Sarrazins Buch (was über Kindergeldprämien für Akademikerinnen die bis zu einem bestimmten Alter Kinder kriegen damit die Intelligenz nicht ausstirbt) und Sarrazins erster Kommentar war „Sie haben das nicht richtig zitiert“
Reaktion: „öh … doch ich habe genau zitiert was da stand und nichts ausgelassen oder verändert“
Sarrazin: „Aber Sie haben nicht gesagt was ich vorher schrieb“
Auch der Hinweis, dass es ihr aber um den Inhalt dieses Zitates ging hinderte ihn nicht daran sich in epischer Breite darüber auszulassen was er (angeblich) vorher geschrieben hatte und nicht konkret auf das Zitat einzugehen.

Dann sagte Sarrazin im Laufe des Gespräches (als es um Intelligenz und bildungsferne Schichten ging) dass man eine Schule in einem Berliner Brennpunkt und in Seelendorf(? heißt das so? ich kenn mich doch da nicht aus) vergleichen könne und selbst bei gleichem Angebot an Möglichkeiten man beide Gruppen 30 Jahre später untersuchen könne und sehen würde das die Brennpunktler die Möglichkeiten weniger nutzten.

Jetzt mal ganz ehrlich, hätte ich SO in meinen Methodenkursen zur Auswertung und Erstellung von Umfragen und in meinen Statistikkursen argumentiert dann hätten mir die Profs wohl mitgeteilt, dass ich wohl besser ein anderes Studienfach suche solle. Davon abgesehen dass ja grundlegende Dinge unklar sind wie zB ob er da überhaupt vergleichbare Dinge vergleicht oder vielleicht Hauptschule und Gymnasium oder ob die Stichprobe überhaupt so als Stichprobe taugt und dann zum Schlüss auch noch der Schlüss auf die Gesamtheit … dazu dürfte eine solch kleine Stichprobe die noch dazu eher einseitig zu sein schein meiner Meinung nach nicht taugen.

Außerdem erfuhr man noch das die Ablehnung sowohl in der Bevölkerung als auch unter den Journalisten rückläufig wäre, es wären von über 90% ja nur noch etwa 70% gegen seine Thesen (bei den Medien/Journalisten), er sagte das ziemlich stolz … mich gruselte es …
Außerdem hätte er seine Leserbriefe statistisch ausgewertet und erhält dort 90% Zustimmung, also könne das ja alles nicht so verkehrt sein was er geschrieben hätte.
Stimmt, ich habe ihm noch keinen Leserbrief geschrieben – vielleicht sollte ich das nachholen schon um in die „Statistik“ einzugehen…

Die Mädels zu meinen Füßen hatten das Buch offenbar gelesen (vielleicht ja in der Schule?) und schüttelten nur den Kopf (und hatten sogar zeitgleich und unabhängig von mir den Apfelgedanken *G* – sie hatten auch einen dabei *G*) und mehr blieb einem auch irgendwie nicht … außer dem Mann neben mir der ständig sagte „ja, da hat er vollkommen recht“ wann immer Sarrazin etwa von einem Niveauabfall sagte …
Den Stammtisch wird’s sicher freuen glaub ich.

Nun frage ich mich seit heute mittag, ob ich zu intelligent bin um diesen plumpen Thesen widerspruchslos zu folgen und sie statt dessen hinterfrage oder ob ich zu wenig intelligent bin und mir sich deshalb der höhere und wahre Sinn der sarrazinschen Worte nicht erschließt…

Und warum nur fällt mir Pippi Langstrumpf ein? „Ich mal mir die Welt widde widde wie sie mir gefällt …“

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